Vom 4. Bis 6. November 2018 fand die im zweijährigen Turnus wiederkehrende Intervitis Interfructa Hortitechnica in Stuttgart statt. Mit rund 18000 Besuchern aus 50 Ländern (Schweiz 14%) und 302 ausstellenden Firmen ist die Weltleitmesse augenmerklich geschrumpft (600 Aussteller im Jahr 2013).

Die internationale Technikmesse für Wein, Fruchtsaft und Sonderkulturen stand 2018 ganz im Zeichen der technologischen Zukunft. Dies zeigten die Aussteller in allen Bereichen. Digitalisierung beim Anbau und der Ernte, der Verarbeitung und Prozesssteuerung bis hin zur Organisation, der Verpackung und Vermarktung. Veranschaulicht wurde dies im Zuge von gut besuchten Maschinenvorführungen bei denen Traktoren und Geräte gezeigt wurden, die den Anbau und die Ernte erleichtern, sowie bei der Sonderschau „Drohnen und Robotik“. Hierbei wurde ein guter Eindruck vermittelt wohin die Zukunft geht. Drohnen zur Analyse der Gesundheit des Bestandes, gezielte Aufbringung von Pestiziden oder auch autonom, durch den Rebberg fahrende Roboter, ausgestattet mit Kameras und Werkzeugen.

Die Fachbesucher konnten sich in den Themenparks Pflanzenschutz / Weincampus 4.0 über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Forschung informieren und sich einen Eindruck machen was in naher Zukunft in der Branche realisierbar und in Unternehmen einsetzbar wird.

Auch wurden wieder Innovationspreise im Rebbaulichen sowie im Kellerwirtschaftlichen Bereich verliehen. Zu erwähnen wäre hierbei sicherlich die Firma Fendt, welche eine Goldmedaille für das Konzeptfahrzeug e100 Vario erhielt. Ein voll elektrischer Schmalspurschlepper mit einer Leistung von 50 kW, was in etwa gleichzusetzen wäre mit dem Diesel betriebenen Model 207 V.

Eine Silbermedaille wurde an die Südtiroler Firma WM Agri Technics GmbH mit ihrer Kombination aus Vitrac 80 und dem Laubschneider LSU verliehen. Dieses Modell stellt mit seiner Anwendersicherheit eine würdige Alternative zu den bisher im Ultra-Steillagen-Rebbau eingesetzten Raupenfahrzeugen dar und ist somit auch nicht uninteressant für den Schweizer Rebbau.

Im Kellerwirtschaftlichen-Bereich war das Ziel zahlreicher Besucher, das mit einer Goldmedaille ausgezeichnete neu entwickelte SO2-Membransystem von K+H process tec. Dieses System stellt eine wichtige Neuerung in der Oenologie dar, denn durch sie ist es nun möglich, freie SO2 ohne Verlust von Inhaltsstoffen zu entfernen.

Die Firma Scharfenberger erhielt unter anderem einen Innovationspreis in Silber für eine Restfeuchtemessung der Maische in ihrem Modell Europress EP 2 und für eine Integration von Leuchten im inneren der Presstrommel zur Optimierung der Reinigung.

Abschliessend kann man sagen das die Intervitis 2018 im Vergleich zu den Vorjahren eine sehr kompakte Messe war. Sie lieferte jedoch einen guten Überblick über die meisten Neuheiten für die internationale Weinbranche.

Das Weinbauzentrum beschäftigte sich im speziellen mit den Themen Unterstockbearbeitung und Pflanzenschutztechnik im Rebbau, sowie der Gärkontrolle im Kellerwitschaftlichen-Bereich.

Julian Huber, WBZW